Leere Serie / 3.10. - 6.12.2007 / Blinzelbar / Große Bergstraße 158

Mi 17.10. - 20:00

Claudia Reiche / Der "kleine Penis des Weibes" in neuen Abbildungen.
Neue Klitorisdarstellungen im Verhältnis zur 'Leere'
Vortrag

Wie verhält sich 'Leere' in psychischer und anatomischer Hinsicht zur Geschlechtsdifferenz?
Der medizinisch, naturwissenschaftliche Blick ist hinsichtlich der weiblichen genitalen Anatomie bis heute von Blindheit gezeichnet, die sich am Beispiel der Klitoris als Geschichte ihrer (populär)wissenschaftlichen Auslassungen und Auffüllungen darstellen lässt. Anatomie scheitert hier symptomatisch am psychischen Knotenpunkt einer 'Leerstelle'. Zu neueren Abbildungen der weiblichen urogenitalen Anatomie mit verschiedenen Auffassungen, wie die Klitoris beschaffen sei, ist hier insbesondere zu sprechen, um sich mit den grundlegenden Folgen dieses anatomisch nicht so einfach zu bestätigenden oder zu bestreitenden Mangels zu beschäftigen.
Mir geht es insbesondere um die mediale Verknüpfung der neuen Klitorisdarstelllung mit 3-dimensionalen computergenerierten Darstellungen, wie sie anlässlich eines massenmedial stark rezipierten Artikel Helen E. O’Connells von 1998 über den Zusammenhang von Harnröhre und Klitoris und der daran anschließenden Debatte der Rezeption im Umlauf sind.
Die Klitorisdarstellung wird dabei aktuell mit dem Ideal des vollständig erfassten Informationsraums verschaltet, eines per definitionem ‚leeren’ Raums, jedoch als neues phallisches Bild einer angeblich vollständigen Erfassung auch noch des „dark continent“ der weiblichen Anatomie und der weiblichen Lust.

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claudia reiche - vortrag 17.10.07

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